MARRAKESCH - PERLE DES ORIENTS

 

Bereits in den 90ern des alten Jahrhunderts besuchte ich erstmalig eine der faszinierendsten Städte der Welt auf einer Reise Ich war dem Lockruf gefolgt, wollte sie sehen, wollte mich einfangen lassen von den sogenannten "Märchen aus 1001 Nacht“. Viel hatte ich gehört im Vorfeld, viel gelesen von einem der beliebtesten Reiseziele der französischen Upper Class, die schon immer wusste, wo sich die schönsten weltweiten Reisezeile befinden, wo man den Sinnes- und Genußfreuden frönen kann, "Savoir-vivre“, sagen sie dazu, das Leben genießen.

Ja, der erste Besuch, damals noch ohne Golf, der war einzigartig, betörend, alle Sinne weckend. Unvergleichlich das tägliche Spektakel auf dem Djemaa-el-Fna, wo tagsüber die Berberfrauen aus dem Atlas in Körben ihre Waren feilbieten, Musiker, Tänzer, Gaukler, Märchenerzähler, Schlangenbeschwörer, Heilkundige, Wahrsager ihr geradezu fantastisch anmutendes Schauspiel darbieten.  Und dann, am späten Nachmittag, der Beginn der "Blauen Stunde“, exakt eine Minute nach Sonnenuntergang die Rufe aus unzähligen Minaretten der Muezzin zum Abendgebet. Plötzlich eine unheimliche Stille auf dem Platz, ein Licht- eine Stimmungsexplosion, wie ich es in all den Jahren immer wieder nur hier erleben durfte. Dann gehen sie an die Lampen, damals vor vielen Jahren noch Karbidlampen, eine nach der anderen leuchtet auf, der ganze Platz wechselt zur größten "open air Fressmeile von Marrakesch. Hunderte von Menschen auf den Beinen, den Spezialitäten und den Angeboten der "Spitzenköche“ folgend  mit allen verwertbaren Teilen sämtlicher essbarer auch unbekannter Tiere folgend.

 

 

Während meiner Reise, ich gebe zu, ich quatsche gerne Einheimische an, egal in welcher Sprache, oft ein Gemisch aus allen, zum Teil radebrechend, gestikulierend, gerne zu den einfachen Leuten, "fraternisierend“ mit  dem Küchen- und Servicepersonal, sage öfter mal "danke“ und "bitte ich möchte“, als "ich will“ wie manche meiner Landsleute. Das hat mich immer sehr weit getragen auf meinen Reisen, so auch beim ersten Besuch in Marrakesch. Dort lernte ich im Palmaraie Hotel einen "Riesen von Mann“ kennen, einen Berber, groß, stattlich stolz, Ehrfurcht einflößend, und: perfektes Deutsch. Mohamed Agouri.

Er zeigte mir die Souks, den Souk Laghzal, wo sie die Wolle färben und verarbeiten, den Souk el Btnana wo Schafsleder und –Felle feil geboten werden, den Souk Zarbia mit Teppichen, Tüchern und Kaftans, den Gewürz und Früchte Souk, dort wo sich Säcke mit Mandeln , Kichererbsen, Körbe mit Datteln, Fässer voller Oliven stapeln, wo der Apotheker Töpfe mit Henna, oder Ghassoul, Extrakten aus Rosen, Jasmin, Minze und Moschus, Arganöl Safran aus Regalen anbietet. Mohamed hat mir alles gezeigt, auch sein Heimatdorf im Atlas, keine zwei Autostunden entfernt. Damals im Freien im Zelt übernachtend mit  einem Sternenhimmel darüber, unbeschreiblich, nie wieder so erlebt.

Damals begann diese Sehnsucht. Im Jahre 2005 dann erstmalig auf einer Golfreise: Zwei große Golfgruppen, zwei Wochen, zwei Golflehrer, einer davon der jetzige PGA Vorstand Stefan Quirmbach, der gleich am ersten Abend, trotz mehrfachem Rat, "nur abgekocht, trinken nur aus Flaschen, Obst nur geschält“, den Verlockungen der offenen Speisen auf dem Freimarkt der Genüsse, dem Djemaa-el-Fna, erlag und dann die ganze erste Woche flach lag. Damals waren die Zeiten anders, heute käme ganz schnell das Wort "Prospekthaftung“ ins Spiel. Wahrscheinlich lag’s jedoch an Mohamed, der dieser wie auch dann in Folgejahren vielen Golffreunden seine Stadt so spektakulär zeigte, sodass kein Unfrieden entstand.

 

Am 28. April 2011 dann der Schock: Durch eine Fernzündung wurde auf dem Platz das Café Argan in die Luft gesprengt, 17 Tote viele Verletzte. Das war’s dann erstmal mit Marokko., in diesem Land mit dem liberal eingestellten Königshaus, wirtschaftlich auf recht stabilen Füssen, durch die Bevölkerung, zwar muslimischen Glaubens, aber pro westlich eingestellt, ein Terroranschlag durch al-Kaida, unfassbar, unbegreiflich. Die Täter Nichtmarokkaner schnell gefasst, verurteilt.

Erst langsam danach normalisierte sich der Tourismus wieder. Ich war seitdem dreimal mit kleineren Gruppen sowohl in Marrakesch, als auch in Essoueira, dem bezaubernden Künstler- und Fischerort am Atlantik, wie auch in Mazagan, diesem Golfluxusresort in der Nähe von Casablanca. Ich habe mich immer sicher gefühlt mit Gastfreundschaft und ausgesprochener, offener Freundlichkeit in der Bevölkerung.

 

GOLFPLÄTZE

 

Ach, sorry, über Golfplätze gibt es ja auch viel zu berichten. Bereits in den frühen 20er Jahren erkannte König Hassan II für sich und für den touristisch / wirtschaftlichen Aspekt die Faszination des Golfsports. Es entstand als erste Anlage der Royal Golf Marrakesch, der auch heute noch zu einem der schönsten Plätze des Landes zählt, ein Pflichtprogramm für jeden Golfer. Der jetzige König Mohammed VI, der Sohn, setzte die Tradition des Vaters fort.

Im ganzen Land 42 Plätze, in Marrakesch 14, weitere sind in Bau und in Planung. Der neueste heißt Assoufid – Ich kann nur sagen: Weltklasse, zum besten Platz Marokkos gewählt. Dort zu spielen, auf topp gepflegten Fairways, ganzjährig bespielbar, mit den Schnee bedeckten Gipfeln des Atlas im Hintergrund, zum Greifen nah, im Frühjahr und Herbst bei 25-28 °C – eine golferische Offenbarung. Auch die anderen Plätze, der spektakuläre Al Maaden, von Kyle Williams, der den weltberühmten, schottischen  Golf Platz Kingsbarns entwarf, oder Samanah aus der Design Schmiede Nicklaus, andere Golfgrößen wie Colin Montgomerie oder dann noch Gary Player der in der Nähe des bezaubernden Fischer- und Künstlertörtchen Essaoueira Golf de Magador kreierte. Marokko ist wahrlich ein kleines Golfparadies.

Alles andere siehe oben!

 

Klaus Wördehoff, begleitet Gruppenreisen in der ganzen Welt seit über 30 Jahren


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